Only Lovers Left Alive (2013)

Abermals eine Rom-Com, doch diesmal mit Fantasy-/Horrortwist, denn unsere Protagonisten sind Vampire. Das Leben von zweien, gespielt von Tilda Swinton und Tom Hiddleston, wird hier porträtiert und ihr Dasein wird unterstützt von mehreren grandiosen Darstellern, nämlich solchen wie John Hurt, Anton Yelchin oder Mia Wasikowska. Es passiert eigentlich gar nicht so viel, aber der Vibe des Films trägt einen voran, wodurch sich das langsame Tempo kaum bemerkbar macht. Only Lovers Left Alive ist einer der rundesten Filme von Jim Jarmusch und doch fehlt ihm irgendwie das gewisse Etwas, welches ihn zu einem Meisterwerk hätte machen können. Man kann nicht wirklich sagen was es ist, aber eine winzige Kleinigkeit fehlt – vielleicht ist es ja sogar tatsächlich das Fehlen einer ‘üblichen’ Story.

Paterson (2016)

Eine Woche lang begleiten wir den Busfahrer und Poet Paterson, welcher gemeinsam mit seiner Frau und einem gemeinsamen Hund in Paterson, einer Stadt in New Jersey, lebt. Grundsätzlich unterscheiden sich die Tagesabläufe eher wenig, eine richtige Handlung ist nicht wirklich vorhanden und doch fühlt sich jede Szene auf eine merkwürdige Art und Weise vertraut und heimisch an. Jedes wiederkehrende Element lässt einen etwas spüren, was man noch am ehesten als eine Art Heimkehr bezeichnen könnte.

Auf poetische Art und Weise zelebriert Jim Jarmusch mit Paterson die Liebe, Aufopferungsbereitschaft und vor allem die kleinen Dinge im Leben. Adam Driver spielt absolut fabelhaft, genau wie der Rest des Casts, und wird von Frederick Elmes in wunderschönen Bildern eingefangen. Zweifelsohne markiert dieser Film einen Höhepunkt in der Karriere von Jim Jarmusch.

The Dead Don’t Die (2019)

Wenn sich jemand wie Jim Jarmusch, ein Regisseur, der weiter nicht vom Mainstream entfernt sein könnte, dem Subgenre der Horrorkomödie annimmt, dann stimmt irgendetwas nicht… doch niemand hat den Braten gerochen. Selbst der Trailer vermittelte den Eindruck eines typischen Mainstreamfilms. Folglich wurde der Film im Kino für Jarmuschs Verhältnisse durchaus ordentlich besucht und erzielte für ihn die zweitmeisten Einnahmen an den Kinokassen nach Broken Flowers.

Furchtbar ist The Dead Don’t Die mit seinen platten und repetitiven Witzen, seinen teilweise nicht zu Ende geführten Handlungssträngen und vor allem auch mit dem Fehlen von innovativen Ideen. Trotzdem ist dieser Film einer der cleversten seiner Filmografie und das liegt einzig allein daran, dass man weiß, wozu dieser Mann im Grunde in der Lage ist. Hier, wie auch in jedem anderen seiner Filme, wurde rein gar nichts dem Zufall überlassen und somit kann man einen Schluss aus diesem Film ziehen: Jim Jarmusch wollte dem Mainstream-Publikum Mal so richtig schön den Mittelfinger zeigen – und das tat er mit Bravour.

Man muss The Dead Don’t Die allein deshalb natürlich nicht mögen, objektiv gesehen ist er nämlich ziemlich schlecht, doch man muss zugeben:

Wenn Jim Jarmusch etwas ist, dann nicht unfähig, sondern unberechenbar.