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Diese Anthologie folgt drei der unerschrockensten Kämpfer der Menschheit: einer Wikingerkriegerin, die ihren jungen Sohn auf einen blutigen Rachefeldzug führt, einem Ninja im feudalen Japan, der sich in einem brutalen Kampf um das Erbe der Familie gegen seinen Samurai-Bruder stellt, und einem Piloten aus dem Zweiten Weltkrieg, der in die Lüfte steigt, um einer außerirdischen Bedrohung für die Alliierten zu begegnen.
© TMDB
Regie: Dan Trachtenberg
Drehbuch: Micho Rutare
Schnitt: Stefan Grube
Schauspieler*innen: Lindsay LaVanchy, Louis Ozawa, Rick Gonzalez
Produktionsjahr: 2025
Land: USA
Sprache: Englisch, Japanisch
Länge: 1h25min
Genre: Science-Fiction, Action, Animation

Obwohl sich Jahrhunderte bis Jahrtausende zwischen ihren Epochen befinden, werden drei Menschen auf mysteriöse Weise durch ein Schicksal verbunden. Ob im Skandinavien zu Zeiten der Wikinger, im feudalen Japan des 17. Jahrhunderts oder inmitten des Zweiten Weltkrieges in Amerika: Die Karriere eines gefährlichen Feindes erstreckt sich über Äonen und sucht besagte Zeiträume heim, um Rang und Namen zu verteidigen. So stehen eine Kriegerin, ein Samurai und ein Kampfpilot gleichermaßen dem Predator entgegen, einem außerirdischen Wesen, der sein komplettes Dasein der Kunst des Jagens aufopfert.

Jäger werden zu Beute

Während die Kriegerin das Dahinschieden ihres Vaters rächen und ihren Platz im Thronsaal Valhallas sichern will, macht ihr ein unsichtbarer Unhold einen Strich durch die Rechnung. Hat sie sich vorher noch durch einen Trupp unbeschreiblicher Schlagkraft geschlagen und geschnetzelt, pumpt eine plasmatische Druckwelle einen ihrer geliebten Schilde zu Brei. Schleicht der Samurai durch eine Festung und improvisiert seinen Weg zum Herrscher, um diesen zum Duell herauszufordern, fliegt kurz danach ein spitzkantiger Enterhaken durch den Raum und zwingt ihn zur vorübergehenden Flucht. Und sitzt der Kampfpilot noch das Ziel im Visier in seinem Cockpit, wird er plötzlich von einem neumodischen Flugobjekt verfolgt, welches mit Explosivgeschossen um sich schießend an seinem Heck klebt.

Groß ist die Distanz der Jahrgänge 841, 1609 und 1941 und dennoch ist das Muster eindeutig. Als Jäger aller Jäger degradiert der Predator die Jäger zu Beute, die es seiner Ansicht nach würdig ist, überhaupt gejagt zu werden. Die drei Geschichten werden innerhalb ihrer Settings über die fatalen Leistungen der Hauptfiguren aufgeschlüsselt. Auch wenn sich alle in ihrem Wesen unterscheiden, tragen sie den Titel eines erfolgreichen Mörders auf die Stirn geschrieben. Durch diese Herangehensweise wird das sagenumwobene Monster etwas tiefer in seiner Natur charakterisiert und in seiner Leidenschaft definiert. Im Originalfilm von 1987 noch durch dessen Profillosigkeit unheimlich, bildet hier die ebenso simple wie ausdrückliche Darstellung des Monsters eine intensive Präsenz für den Antagonisten.

Instinktive Strategien

Zwar ist die Tragweite der Geschichten eher geringfügig, weil Anthalogiefilme letztendlich auf Komprimierungen im Storytelling konzeptioniert sind, aber als zusätzliches Bestandteil einer ikonischen Figur des Genres sind die Ansätze gerade deshalb angenehm, da anfänglich recht wenig Entmystifizierung des Bösewichts stattfindet. Wenn alles in Richtung des Finales hinausläuft, bekommt man dann einen genaueren aber dennoch kleinen Einblick in dessen Traditionen und Kultur, doch hält es sich ähnlich oberflächlich und dadurch optimal. Hauptaugenmerk des Ganzen soll ohnehin nicht auf der Erzählung liegen, sondern auf der brutalen Action.

Diese ist ebenso innovativ aufgebaut wie auch furios in Szene gesetzt. Wenn der Samurai auf einem Aussichtsturm gegen drei Wachen kämpft und ein Gongschlag auf die Glocke genügt, um sämtliche Streitmacht der Festung auf ihn zu hetzen, ist die Atemluft ohnehin schon dünn. Bestaunt man aber, wie er in flüssigen Bewegungen den Hammer zum Läuten abblocken, den Sturz eines ohnmächtigen Wächters ins Zentrum verhindern und seine Tritte koordinieren muss, wird besagte Luft eisig. Auch die Montage in der ersten Geschichte, wo die Protagonistin sich ohne einen Schnitt in der Szene zu den Toren ihres Widersachers durchprügelt, lässt aufhorchen.

Und zu diesem Zeitpunkt ist noch nicht mal der titelgebende Außerirdische ins Geschehen involviert. Selbiger verwendet abgedrehte Technologien und pulverisiert damit einiges an Körpern, die ihm im Weg stehen. Nicht nur sagenhaft wuchtig und brutal verlaufen die Sequenzen, sie sind auch abwechslungsreich. Inhaltlich wird Predator: Killer of Killers keine Welten bewegen und trotzdem zielen diverse Momente auf Emotionalität ab, die nicht gefunden werden kann, doch schafft Regisseur Dan Trachtenberg es nach Prey erneut, dass alte Faszination für das primitive Treiben des Antagonisten aufkeimt. Sowohl an Land, als auch in der Luft oder Unterwasser verfolgt der gnadenlose Sammler die Spuren seiner Trophäen und geht dabei ebenso taktisch wie blutrünstig vor.

PREDATOR: KILLER OF KILLERS IST SEIT DEM 06. JUNI 2025 AUF DISNEY+ VERFÜGBAR

7.0
Punkte