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Rupert ist ein erfolgloser Stand-up-Comedian in New York City, der sich selbst für den verkannten Größten unter den Comedians hält. Einzig sein größtes Vorbild Jerry lässt er als Konkurrenz gelten. Pupkin hat nur ein Problem: die Öffentlichkeit kennt ihn nicht, während Langford eine regelmäßige Show im Fernsehen hat. Er tut alles, um Langfords Aufmerksamkeit zu erregen. Fast täglich belagert er die Produktionsfirma Langfords, um in dessen Show aufzutreten. Doch erhält er Absage um Absage…
Regie: Martin Scorsese
Drehbuch: Paul D. Zimmermann
Kamera: Fred Schuler
Schnitt: Thelma Schoonmaker
DarstellerInnen: Robert De Niro, Jerry Lewis, Sandra Bernhard, Diahnne Abbott, Shelley Hack
Land: USA
Sprache: Englisch
Länge: 1h49min
Genre: Comedy, Crime, Drama
BluRay
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Martin Scorsese und Robert De Niro, was will man eigentlich mehr? Es ist eine Kombination, die in die Geschichtsbücher einging und Generation prägte und selbstverständlich kommen zunächst Filme wie Goodfellas oder Taxi Driver in den Sinn, doch The King of Comedy sticht diese zweifelsohne aus. 

Martin Scorsese schafft mit The King of Comedy den Spagat zwischen einer düsteren Milieu- beziehungsweise Charakterstudie und einer Komödie, wie man sie so noch nie gesehen hat. Der Film kommentiert eine Schattenseite von Berühmtheit in Form von fanatischen Fans, klärt allerdings auch auf, wie manch ein solcher Fanatiker “zustande kommt”, womit an dieser Stelle natürlich keinesfalls der Personentypus verallgemeinert werden soll. Zwischen all den ersten Szenen gibt es einige zutiefst verstörende und einige unheimlich amüsante, welche sich stellenweise sogar in die Karten spielen. Scorsese hat einen ganz eigenartigen Film geschaffen und das meine ich voll und ganz positiv, denn er unterhält und fesselt über seine volle Laufzeit. 

Rupert könnte erfolgreich werden mit dem, was er gerne tun würde, doch er will den Ruhm zu sehr und er will ihn sofort. Er ist ein unheimlich interessanter Charakter, dessen Tragik erst mit der Zeit so richtig ersichtlich wird. Seine Entwicklung ist innerhalb der Geschichte schlüssig und ergibt für die Figur Sinn, ist allerdings grundsätzlich schwer nachvollziehbar für den Zuschauer, sofern man in den reichen Prominenten nicht per se jemand Böses sieht. Es ist bemerkenswert, wie lange sich die von Pupkin, man muss es fast so sagen, terrorisierten Personen zusammenreißen und unterstreicht abermals, wie gefährlich letzterer in der Tat ist. Die Gründe für das Handeln von Martha, ebenfalls eine fanatische Verehrerin von Jerry Langford, werden weniger deutlich herausgearbeitet, was ihr jedoch auch eine unheimlich beklemmende und Furcht einflößende Aura verleiht. Es wäre im Grunde überflüssig zu erwähnen, dass Robert De Niro Mal wieder eine fabelhafte Darbietung abliefert, doch wir haben es hier in der Tat mit der besten seiner Karriere zu tun. De Niro von einer verletzlicheren Seite zu sehen ist unheimlich interessant und wie er Humor, Charme, Wut und Bedrohlichkeit abruft und in der Figur des Rupert Pupkin vereint ist wirklich atemberaubend. Der Rest des Casts ist ebenfalls sehr gut, insbesondere Jerry Lewis, reicht De Niro aber keinesfalls auch nur annähernd das Wasser.

Nach alledem muss eigentlich schon fast ein großer Vergleich zu Joker vorgenommen werden, doch den spare ich mir zunächst auf. Es ist dennoch fast schon erschreckend, wie viele Elemente sich in beiden Filmen finden lassen, obgleich ich aktuell nicht von einer Kopie seitens Joker, sondern einer etwas zu gut gemeinten Hommage sprechen würde. Nichtsdestotrotz finde ich Joker noch immer grandios. Ich bin gespannt, wie ich ihn bei meiner nächsten Sichtung empfinden werde… Auf visueller Ebene ist es, neben den stellenweise wirklich starken Bildern, insbesondere die lebendige Stadt New York, die nachhaltig im Gedächtnis bleibt und die fast zu einem eigenen Charakter mutiert. Realistisch und verständlich inszeniert Scorsese sämtliche Passanten und erzeugt damit ein Gefühl von Realismus, den man in der Art selten spürt. Der Schnitt ist gelungen und sorgt neben der fesselnden und unterhaltsamen Geschichte maßgeblich für das schnelle Tempo des Films. Auch die musikalische Untermalung ist passend gewählt, obgleich sie für mich nicht so sehr heraussticht, wie für manch einen anderen.

The King of Comedy zeigt eine ganz andere Seite von Martin Scorsese und Robert De Niro, die es nur zu loben gilt. Wie der Film sein Thema anpackt, wie er seine Figuren zeichnet und entwickelt und ganz besonders die Darbietung von De Niro… all das macht The King of Comedy zu einem grandiosen Film. Wie gerade dieser das (finanzielle) Karrieretief von Martin Scorsese markieren kann, wird wohl für alle Zeit ein Rätsel sein…

9.0
Punkte