10. Wolf of Wallstreet (2013)
Regie: Martin Scorcese, Laufzeit: 3h
Es sollte mein erster Scorcese-Film sein und einer, der mich nachhaltig beeindruckt und bis heute mein Liebling des Regisseurs bleibt. Leonardo DiCaprio gaunert sich drei Stunden lang in seiner sträflich eines Oscars beraubten besten Rolle durch die Börsenwelt, steigt bis ganz nach oben auf, um genauso spektakulär am Boden zu enden. In keinem Film machen Amoralität, Gier und Hochmut so viel Spaß wie in The Wolf of Wallstreet, Scorcese wirft uns in den wilden Rausch von Jordan Belforts Welt. Beide Hände reichen nicht, um die meisterhaften Szenen in diesem Film zu zählen, es ist eine Aneinanderreihung an genau solchen, ohne Längen, ohne den Fluss zu verlieren, ohne jemals langweilig zu werden. Ein grandioser Film mit einem perfekten Cast, einem stringenten Drehbuch und Szenen, die man nie wieder vergisst, der gerade durch seine völlige Ungezähmtheit eine wahrer Rausch ist.
9. Mad Max: Fury Road (2015)
Regie: George Miller, Laufzeit: 2h1min
Der vierte Teil von George Millers Mad-Max-Reihe ist nicht weniger als ein visueller Orgasmus. Jeder einzelne Frame ist schlicht umwerfend. Framing, Farben, Dynamik, Sets – es geht nicht besser. Dabei gleicht der Film der wildesten Achterbahnfahrt, die man so miterleben kann. Storytechnisch nicht komplexer als “Hauptfiguren werden verfolgt und fliehen von A zu B. Dort angekommen fahren sie zurück nach A und töten alles.”, schleudert Fury Road unseren Kopf in die Kopfstütze, rast mit 300km/h zu eben jenem Punkt B, macht kurz Pause und brettert genauso schnell wieder zurück. Und diese Achterbahnfahrt passiert mit den am besten choreographierten Stunts seit gefühlt immer – man fragt sich ständig, wie zur Hölle die Produktionscrew das gemacht hat – in einer unfassbar weirden, aber einzigartigen Dystopie, die mit großartig kreativer Ausstattung einhergeht und mit technischer Perfektion. Denn nicht nur die Bilder selbst sind zum Bestaunen, auch das brachiale Sound Design, der schnelle, aber nicht unübersichtliche Schnitt und der eindringliche Score. Leinwandporno.
8. La La Land (2017)
Regie: Damien Chazelle, Laufzeit: 2h9min
“Kinomagie” ist das Wort, das diesem Film vor zwei Jahren immer wieder zugeschoben wurde. Genau das trifft es auch gut. Damien Chazelle modernisierte mit La La Land das Musical und brachte das Funkeln des Golden Age Hollywoods wieder auf die Leinwand. Als konsequente Weiterentwicklung seines vorherigen Werks Whiplash ist La La Land nicht nur eine Ode an den Jazz und die Musik selbst, er ist auch eine Abhandlung über das Verwirklichen seiner Träume. Letzteres verfilmt er sowohl mit einer herzerwärmenden Romantik als auch mit der bitteren Realität. Schöne Bildkompositionen, Choreographien und natürlich tolle Songs wecken hier wieder die Liebe zum Musical, zur Musik und zum Kino selbst. Tatsächlich gibt es keinen Film, der in meiner Umgebung häufiger genannt wird, wenn man davon redet, welcher Film die Filmliebe in einem (wieder-)belebt hat.
7. Call Me by Your Name (2017)
Regie: Luca Guadagnino, Laufzeit: 2h12min
Call Me by Your Name fühlt sich wie ein romantisches Sommermärchen an. Alleine mit seiner Ästhetik schafft Guadagnino, eine Atmosphäre aufzubauen, die einen zu hundert Prozent in das sommerliche Norditalien mit seinen alten kleinen Villen, seinem idyllischen Grün und seinen bepflasterten Straßen versetzt, zusammen mit dem betörenden Score strahlt der Film eine bezaubernde Ruhe und Frieden aus. Inhaltlich wird Call Me by Your Name dann zu einem Brokeback Mountain in weniger wild und in mehr soft. Es ist die homosexuelle Liebesgeschichte des Jahrzehnts, in der sich Timothée Chalamet an die Spitze der Hollywood-Newcomer spielt und allen mit der Verletzlichkeit und Jugendlichkeit, die er verkörpert, zeigt, was er drauf hat. Ein Liebesfilm durch und durch, aber wunderschön.
6. Interstellar (2014)
Regie: Christopher Nolan, Laufzeit: 2h49min
Interstellar war der erste Film im Kino, wo ich noch Minuten nach dem Abspann mit offenem Mund da saß und nicht so recht realisieren konnte, was ich da gerade gesehen hatte. Das tolle ist: Selbst heute, mit 600 Filmen mehr auf dem Buckel bin ich jedes Mal, wenn ich mir Interstellar anschaue, geflasht, emotional und fertig mit der Welt. Das beste war für mich schon immer, wie geschickt Nolan es hier schafft, existenzielle, teils unlösbare Fragen wie nach der Zukunft unseres Planeten oder dem Inhalt eines schwarzen Lochs, zu verbinden mit einer tief persönlichen Ebene, mit der Beziehung zwischen einem Vater und seinen beiden Kindern. Matthew McConaughey spielt sich dafür auch noch den Ast ab und sorgt für einige der berührendsten Szenen des Jahrzehnts. Abgesehen davon ist Interstellar meiner Meinung nach das audiovisuell beeindruckendste, das ich bis heute im Science-Fiction-Genre sehen durfte. Hans Zimmers übermäßige Orgel-Nutzung ist legendär, die häufig praktischen Spezial-Effekte an der Perfektion und Bilder, die einem immer wieder den filmischen Höhepunkt fühlen lassen, sind kaum zu zählen. Der Glanzpunkt von Christopher Nolans Karriere für mich.
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