Damals in der High School hatte Jack Cunningham (Ben Affleck) alles, was er wollte. Als Basketball-Phänomen hätte er sein Ticket zum College oder sogar zu den Profis bekommen können, aber stattdessen entschied er sich, aufzuhören und verlor seine Zukunft. Jacks glorreiche Zeiten sind lange vorbei… aber, wie sich herausstellt, nicht vergessen. Jahre später bekommt er die Chance, sein Leben zurück zu nehmen, als er gebeten wird, das angeschlagene Basketballteam seiner Alma Mater zu trainieren…

The Way Back ist einer der wenigen Filme des Jahres 2020, die ich absolut gar nicht auf dem Schirm gehabt habe, bevor sie veröffentlicht wurden. Das letzte Sportdrama mit Basketball Gimmick war High Flying Bird und diesem konnte ich zugegebenermaßen nicht allzu viel abgewinnen. Entsprechend war ich auch was diesen Film angeht ein wenig skeptisch, jedoch kann ich sagen, dass von dieser Skepsis nichts mehr übrig ist.

Im Kern sagt der Titel schon alles, es geht um den Weg zurück ins Leben für den Protagonisten Jack, welcher nach mehreren Schicksalsschlägen immer mehr zum Alkoholiker wurde. Seine sozialen Kontakten sind auf Kneipenbesuche und Arbeitsgänge beschränkt und abends wird gut und gerne eine Palette an Bierdosen getrunken. Von morgens bis abends sieht man Jack trinken, doch eines Tages bittet ihn sein ehemaliger Direktor darum, sein Basketball-Team zu übernehmen. Nun wird sich vermutlich mindestens jeder zweite von euch denken können, wie die Handlung verlaufen wird und ich kann euch sagen: Stimmt. The Way Back folgt dem Vorzeige-Drehbuch für Sportdramen und Filme, in denen jemand sein Leben zu bessern versucht. Jetzt ist das vielleicht nicht sonderlich originell, dafür aber nicht viel weniger effektiv, denn mich hat der Film zu keiner Sekunde losgelassen. Man bekommt hier zwar gerade zu Beginn oftmals das Alkoholiker-Image von Jack nahezu auf die Nase gebunden, aber darüber lässt sich hinwegsehen. Der provisorische, alles schlimmer machende Twist darf natürlich auch nicht fehlen und auch wenn dieser ebenfalls absolut erwartbar daherkommt, traf er mich nicht gerade wenig.

©Warner Bros.

Um jetzt nicht nur den simplen Handlungsverlauf zu kritisieren; der Streifen hält einen echt am Ball und sogar für Basketball-Neulinge sind entsprechende Szenen ziemlich interessant und nachvollziehbar gestaltet. Auch fühlt man nahezu von Beginn an mit Jack als Hauptfigur mit und fühlt sich ihm verbunden, was mitunter an der bärenstarken Performance von Ben Affleck liegt. Auch sämtliche Nebenfiguren sind zum Großteil charismatisch und interessant gestaltet, sodass man sich am Ende wünscht, man hätte eine Art Spin-off-Serie über einige der auftretenden Figuren in der Hinterhand. Schauspielerisch überzeugt auch der Nebencast durchweg, ohne aber dass dort irgendjemand Affleck das Wasser reichen kann. Die Kameraführung ist konsequent auf einem guten Niveau gehalten und gefiel mir mit ihren gelegentlich cleveren Einfällen im großen ganzen ziemlich gut. Selbiges gilt für den Schnitt. Der Score ist passend, jedoch nichts allzu neues innerhalb ihres Genres und somit meines Erachtens nach nicht sonderlich der Rede wert.

Mir persönlich hat The Way Back trotz seiner simplen Story unheimlich gut gefallen, ganz besonders wegen der sehr starken Schauspielleistung von Ben Affleck. Wen eine etwas zu simple Story nicht stört, dem würde ich den Streifen definitiv ans Herz legen, ob Basketballfan oder nicht.

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