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Jahrzehnte nach ihrem Sieg über Ares im Ersten Weltkrieg tut sich Diana Prince, alias Wonder Woman, weiterhin schwer damit, den Verlust von Steve Travor, ihrer großen Liebe, zu verkraften. Seitdem er sein Leben opferte, um sie und die Welt zu retten, setzt sie sich für das Gute ein. Ihre Freunde sind gealtert, doch Diana ist immer noch dieselbe. So entgeht ihr auch nicht, dass sich eine große Bedrohung anbahnt. Bald sieht sie sich nicht nur einer neuen Feindin gegenüber.
Regie: Patty Jenkins
Drehbuch: Patty Jenkins, Dave Callaham, Geoff Johns
Schnitt: Richard Pearson
Kamera: Matthew Johnson
DarstellerInnen: Gal Gadot, Chris Pine, Kristen Wiig, Pedro Pascal, Robin Wright
Land: USA
Sprache: Englisch
Länge: 2h32min
Genre: Action
Sky

Ist Wonder Woman 1984 die nächste Vollkatastrophe aus dem DCEU? Die Antwort ist eigentlich kurz und knapp: Ja. Dennoch möchte ich mir die Zeit nehmen, um ausführlich auf den ersten großen Blockbuster hierzulande seit ein paar Monaten einzugehen. Denn eine Sache ist Wonder Woman 1984 nicht abzustreiten: Er ist ein Film der Superlative.

Im Jahr 1984 stellt sich die Welt auf den Kopf. Wonder-Woman (Gal Gadot), die einen festen Job in einem Museum hat und gelegentlich Diebstähle oder Ähnliches vereitelt, muss sich einer größeren Bedrohung stellen. Maxwell Lord (Pedro Pascal), ein abgesetzter Businessmann, entdeckt den sogenannten “Dreamstone” für sich, mit dem er jeder Person Wünsche erfüllen kann. Dies sorgt nicht nur für neue Konflikte auf der ganzen Welt, sondern auch für ein moralisches Dilemma Wonder Womans, da ihr totgeglaubter Geliebter Steve (Chris Pine) wieder erscheint.

Wonder Woman 1984 ist im besten Fall ein “First-Draft” Drehbuch. Das heißt es werden Ideen gesammelt, diese irgendwie mit einander verwoben, sodass man auf einen ersten gemeinsamen Nenner kommt. Normalerweise dient so ein Drehbuch nur als Grundidee für die Handlung des Filmes, doch bei DCs neuem Megablockbuster fühlt sich der ganze Film so an. Er will so viel und erreicht dabei so wenig. Einzelne Ideen sind wirklich nett, doch die Geschichte als Großes und Ganzes fühlt sich einfach nicht vollständig an.

Der vermutliche Grund dafür ist, dass Regisseurin Patty Jenkins (Wonder Woman, Monster) komplett freie Hand gelassen wurde. Sie konnte aufgrund des Erfolgs des ersten Teiles mit den Charakteren und der Story machen was sie wollte, und erzählt so eine Geschichte, die sie vielleicht interessant findet, Fans der Comics oder der Filme vermutlich aber abschreckt. Denn es wirkt so als hätte Patty Jenkins noch nie einen Superhelden Comic gelesen und abseits von ihrem eigenen Wonder Woman Film noch nie einen Superheldenfilm geschaut.

Wer den Film aber geschaut hat, wird sich vermutlich wundern, warum es so wenig Action gibt. Schließlich wurde uns diese ja versprochen. Und ja, es es gibt sie theoretisch, nur ist diese so portioniert ausfallend, dass man keinesfalls satt wird. Ganz im Gegenteil, der Film ist schlappe 151 Minuten lang und jede Minute zieht sich. Gepaart mit schlechten Dialogen und “Marvel-Wannabe” Humor, der ja schon in den Filmen manchmal etwas nervt, hier aber katastrophal unwitzig ausfällt, ist Wonder Womam einfach keine gute Zeit. Das Mindeste, was man von einem Superheldenfilm erwarten würde, ist schließlich Unterhaltung, und genau das bekommen wir hier leider nicht geboten.

Wo wir vorhin schon bei Trailern und falschen Versprechungen waren, kommen wir zum Setting und zur Musik. Wonder Woman 1984 soll im titelgebenden Jahr 1984 spielen, nur bemerkt das der Zuschauer bis auf die Klamotten fast gar nicht. Wo der Trailer noch klassische 80er-Jahre-Musik benutzte, die sich gut zum Mitwippen eignet, setzt der Film auf einen generischen Score und kopiert sogar bei einem wichtigen Moment gegen Ende des Filmes ein komplettes Musikstück aus Danny Boyles Science Fiction Film Sunshine von 2007.  Auch die Sets sind in diesem Film unerwarteter Weise schwach. Wir sind am Anfang in einer für das Zeitalter typischen Mall, aber das war es auch. Einmal sind wir in einer Arcade, in welcher jedoch Videospiele aus dem Jahr 1987 gespielt werden. Züge werden als neuartige Erfindung verkauft und so hat dieser Film nichts aus seinem Setting gemacht.

Generell ist es mir unklar, warum der Film in den 1980ern spielt. Würde der Film in den 70ern, 60ern oder 90ern spielen, wäre er von der Struktur auch nicht viel anders. Nur, dass die Outfits dann halt weniger interessant wären. Ich könnt jetzt noch auf das viel zu überspitzte Schauspiel rundherum eingehen, oder die politisch fragwürdigen Kommentare in den Raum werfen, doch dieser Film ist es echt nicht wert, dass ich noch weiter auf ihn eingehe.

Und so ist Wonder Woman 1984 abschließend leider die erste große Kinoenttäuschung des Jahres, die sich damit aber enttäuschend gut in das völlig unbeständige DCEU einreiht.

Daniels Meinung: Eine puerile Geschichte, absurde Charaktere, einzelne sehr problematische Szenen, völlig stillos und übersät mit brachialen Logiklöchern. Was war das denn, Patty Jenkins? Ich bin absolut bei Yaron. Was uns die wunderschön schrillen, poppigen Poster vorab versprochen haben, wurde nicht im Ansatz gehalten. Im Gegenteil. Wonder Woman 1984 ist die mit Abstand schlechteste Einlage des DCEU und damit eine herbe Enttäuschung.

AB DEM 18. FEBRUAR AUF SKY VERFÜGBAR

3.0
Punkte

Yarons Wertung
3
Daniels Wertung
3