©Universal Pictures
Drehbuch: Ron Underwood, Brent Maddock, S. S. Wilson
Schnitt: O. Nicholas Brown
Kamera: Alexander Gruszynski
Schauspieler*innen: Kevin Bacon, Fred Ward, Finn Carter, Michael Gross
Sprache: Englisch
Länge: 1h36min
Genre: Horror, Comedy, Action
“You guys gotta get the hell out of here! There’s a killer on the loose! […] Man a real psycho! He’s cutting people’s heads off! I’m not kidding!”
Was Earl (Fred Ward) geschockt aus dem Auto heraus zwei Straßenarbeitern entgegen schreit, ist nur die halbe Wahrheit. Denn wer hier tatsächlich im Blutrausch ist, ist kein wahnsinniger Mörder im Stile eines Leatherface. Es handelt sich um sogenannte Graboids, riesige Sandwürmer, die durch laute Geräusche und Vibration angelockt werden. Hinter sich lassen sie nichts als Tod und Verwüstung. Ihr nächstes Ziel ist die Kleinstadt Perfection, welche Earl und sein Beifahrer Valentine (Kevin Bacon) ihre Heimat nennen. Für sie und die übrigen Stadtbewohner gibt es fortan nur noch ein Bestreben und das lautet überleben!
Weit und breit ist keine Hilfe in Sicht. Die aus der Ortschaft führenden Straßen sind blockiert oder zu gefährlich, um sie einfach so zu befahren. Wie Shining, Tanz der Teufel und etliche andere Filme generiert Tremors einen Ort, von dem es kein Entkommen gibt. Anders als viele andere Werke mit dieser Art Setting, inszeniert Ron Underwood (City Slickers) seine Horrorkomödie quasi komplett im Freien und bei Tageslicht. Da sich nicht ausschließlich auf Schocker konzentriert wird und der Fokus des Films eher auf dem Überlebenswillen und Abenteuersinn liegt, lässt sich auch sehr gut verkraften, dass Tremors gar nicht so gruselig ist.
Immer wieder wird die Stimmung durch amüsante Dialoge und Geschehnisse aufgelockert. Einen großen Beitrag leistet hier der äußerst charmante Cast um Kevin Bacon (“Footloose”), Fred Ward (“The Player”) und Finn Carter. Letztere verkörpert in diesem Film die junge Seismologin Rhonda, welche unter anderem auch als Love-Interest von Valentine herhalten muss. Die Chemie dieser drei Darsteller ist einfach herrlich und man merkt ihnen an, wie auch dem Rest des Casts, dass sie beim Dreh eine Menge Spaß hatten. Ein Gefühl, welches sich zu jeder Zeit auch auf das Publikum überträgt. Da lässt sich auch darüber hinwegsehen, dass man es hier nicht mit den tiefsten Persönlichkeiten zu tun hat. Alle drei Hauptfiguren haben zwar ihre Eigenheiten und persönlichen Ziele, doch da hört es dann auch auf.
Sicherlich auch ein Aushängeschild von “Tremors” sind die praktischen Effekte. Seien es Miniaturen, riesige Anzüge oder Erweiterungen des Drehorts: man spürt das in die Entstehung dieses Films geflossene Herzblut in jeder Szene. Umso besser, dass die Effekte auch noch wunderbar aussehen und durch ihre Umsetzung mit der Zeit auch nichts an ihrem Charme und ihrer Stärke einbüßen mussten. Ebenfalls super ist die Kameraführung, welche viele sehr schöne Aufnahmen hervorbringt sowie hier und da auch mit einigen tollen Einfällen zu überraschen weiß. Wenn beispielsweise aus der Perspektive der Monster gefilmt wird und sich das Publikum gemeinsam mit den Graboids durch den Wüstenboden frisst, muss man einfach staunen. Auch hier zeigt sich der enorme Einfallsreichtum und die Leidenschaft aller Beteiligten. Ergänzt wird das Ganze von einem sehr passenden Score, welcher stets zwischen Spannung und einer gewissen Leichtigkeit erfolgreich Seil springt.
Tremors mag nicht der gruseligste, spannendste oder beste Film aller Zeiten sein, doch er hat das Herz stets am rechten Fleck und macht das, was er zu erreichen versucht, hervorragend. Den Bewohnern dieser Kleinstadt beim Kampf gegen die Graboids zuzusehen, ist ein wahres Vergnügen, welches besonders von der tollen Chemie der Darsteller, aber auch den super Effekten zu jeder Sekunde profitiert.
Für Fans von etwas leichteren Horrorfilmen mit Abenteuertouch ist “Tremors” definitiv ein Must-See!