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Der verschlossene Einzelgänger “H” (Jason Statham) nimmt einen Job bei einer Geldtransporter-Firma an, die jede Woche hunderte von Millionen Dollar durch Los Angeles fährt. Gleich bei seinem ersten Einsatz wird der Geldtransport überfallen und zur Überraschung seiner Kollegen setzt H die Gangster im Alleingang außer Gefecht und wartet mit ungeahnten Präzisionsfähigkeiten auf. Doch H’s Absichten sind nicht zu durchschauen und kommen nur schrittweise ans Licht. Wer ist der geheimnisvolle Neuzugang und auf wen hat er es wirklich abgesehen?
Regie: Guy Ritchie
Drehbuch: Guy Ritchie, Marn Davies, Ivan Atkinson
Schnitt: James Herbert
Kamera: Alan Stewart
Schauspieler*innen: Jason Statham
Land: UK
Sprache: Englisch
Länge: 2h
Genre: Action, Crime
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Nach dem Mord an seinem jugendlichen Sohn, hat H – Kurzform für Hill – nur noch Rache im Sinn. Mit dieser Prämisse macht man innerhalb des Action-Genres grundsätzlich nicht viel falsch. Selbiges gilt für das Kapern oder Verteidigen von Geldtransportern. Selbst eine Mixtur dieser beiden Elemente ist per se kein Problem, doch hat sich Guy Ritchie diesmal wohl einfach zu viel vorgenommen.

Abermals arbeitet der Kultregisseur nämlich mit wechselnden Perspektiven und Zeitsprüngen, wodurch die Handlung von Cash Truck komplizierter gemacht wird, als sie eigentlich ist. Gerade zu Beginn des zweiten Akts entsteht so die ein oder andere verwirrende Szene, welche zwar hinten heraus Sinn ergibt, jedoch trotzdem einen faden Beigeschmack hinterlässt. Anders als beispielsweise The Gentlemen, fehlt es Ritchies neustem Werk einfach an einer gewissen Eleganz.

Doch auch wenn man gesondert die Actionsequenzen betrachtet, kann man nicht viele wirklich lobende Worte verlieren. Nach dem ersten Set Piece (nach den Opening Credits) gibt es kaum ein wirkliches Highlight in Sachen Action, was wirklich schade ist. Dadurch wird man schlussendlich auch nach den finalen Momenten des Films einfach etwas enttäuscht zurückgelassen.

Mehr als eine Handvoll Eigenschaften wird kaum einer Figur zugesprochen. Natürlich liegt darauf nicht der Fokus des Films, doch durch die wechselnde Perspektive fehlt es einigen Personen einfach an einer gewissen Zugkraft. Das Schauspiel sämtlicher Darsteller ist ebenfalls kaum erwähnenswert. Statham schaut gewohnt grimmig drein und liefert in Actionszenen sein übliches Repertoir ab. Der Rest des Casts tut es ihm mehr oder weniger gleich. Minimal hervorstechen tut einzig Scott Eastwood – mitunter vermutlich der geringen Erwartungen wegen-, welcher als Antagonist so einige fiese Momente spendiert bekommt und seine Sache sehr ordentlich macht. Man notiere: niemand macht seine Sache schlecht, doch ebenso wenig lassen sich die Leistungen als besonders stark bezeichnen.

Glücklicherweise weiß Ritchie zumindest auf audiovisueller Ebene abermals zu überzeugen. Stilistisch hätte hier zwar gerne etwas mehr kommen können, doch im großen Ganzen kann man sich zufrieden geben. Viele Shots werden lange aufrechterhalten und allgemein ist das Geschehen konstant sehr übersichtlich eingefangen. Auch der Schnitt ist vernünftig und die Effekte rundum Blutspritzer und dergleichen sehen ebenfalls vernünftig aus. Mit Abstand das Highlight des Films ist jedoch sein Ton. Vom Klicken der Waffen bis hin zum Gänsehaut erzeugenden Sound von gezogen werdenden Messern: klingen tut Cash Truck einfach super. Zudem weiß der Score und Soundtrack, versehen mit viel Bass, zu überzeugen und intensiviert so manch eine Szene sehr erfolgreich.

Guy Ritchie wollte mit Cash Truck wohl ein wenig das Actionfilm-Rad neu erfinden, verpasst die Gelegenheit auf einen bärenstarken Film allerdings aufgrund genau dieser Intention. Durch die wechselnden Perspektiven und Zeitsprüngen entsteht hier leider mehr Chaos als Begeisterung und obwohl sich der Film im Grunde wenige Fehler erlaubt, verpasst er einfach zu viele Gelegenheiten und kann sich somit am Ende kaum von vielen anderen Actionfilmen dieser Art abheben. Manchmal ist weniger einfach mehr…

CASH TRUCK KOMMT AM 21. JULI 2021 IN DIE DEUTSCHEN KINOS

6.5
Punkte