Oberschüler Hodaka beschließt, seine alte, ländliche Heimat auf einer abgelegenen Insel hinter sich zu lassen und in der lebhaften Großstadt Tokio sein Glück zu suchen. Doch schnell gerät er in finanzielle Schwierigkeiten und so verbringt er seine Tage meist alleine. Er bewirbt sich als Redakteur bei einem okkulten Magazin und bekommt den Job. Kurz nach Aufnahme seiner Tätigkeit scheint es fast pausenlos zu regnen. Eines Tages trifft er auf Hina, die mit ihrem Bruder gemeinsam ein fröhliches und solides Leben führt. Außerdem besitzt sie eine besondere Fähigkeit: Sie kann das Wetter kontrollieren.

Weathering with You ist mein zweiter Film von Regisseur Makoto Shinkai und im Gegensatz zu dem fantastischen Your Name hatte ich diesmal das Vergnügen, den Film auch im Kino erleben zu dürfen. Dass die Erwartungen an Weathering with You nach Shinkais letztem Werk hoch waren, dass muss ich wohl niemandem sagen. Ebenso klar wird sein, dass Shinkais neuer Film zwangsläufig mit seinem geistigen Vorgänger verglichen wird und auch ich werde wohl den ein oder anderen Vergleich heranziehen, jedoch grundsätzlich versuchen, einen gewissen Abstand zu wahren.

Inhaltlich wird einem hier eine Story geliefert, welche zwar sehr geerdet, aber nicht völlig ohne Fantasy-Elemente daherkommt. Die Herangehensweise gefiel mir sehr gut und tatsächlich empfand ich die Balance aus Fantasy-Anteilen und Realität sehr gelungen. Wo wir schon bei dem Stichwort Balance sind: Einer meiner wenigen Kritikpunkte an Your Name waren die plötzlichen Wendungen in der Geschichte, die sowohl Charaktere als auch die Stimmung beinhalten. In Weathering with You habe ich dahingehend absolut gar nichts auszusetzen. Ich habe mich während der 114 Minuten durchgehend unterhalten gefühlt und obwohl die Story simpler und vermeintlich vorhersehbarer daherkommt, wurde ich doch immer wieder überrascht. Außerdem schwingt mit quasi jeder Szene eine gigantische Menge Charme mit und besonders der Humor ist Shinkai wieder wunderbar gelungen, sodass bei quasi jedem Witz auch tatsächlich ein Lachen entflieht. Die Charaktere, Haupt- und Neben-, sowie Sidekicks, sind einfach nur wunderbar und die Beziehungen der Figuren untereinander sind einfach nur klasse geschrieben. Natürlich reißen die meisten Charaktere keine Bäume aus, wenn es um Kreativität und Tiefe geht, jedoch kann man sich ihrem Charme nur selten entziehen, was besonders bei der süßen Katze “Tröpfchen” voll ins Schwarze trifft. Die deutsche Vertonung gefiel mir mal wieder sehr gut, einen Vergleich zum Original kann ich hier leider nicht ziehen, auch wenn ich denke, dass dieser auch nicht allzu wichtig ist, denn Filme dieser Größenordnung werden in der Regel wirklich gut und passend synchronisiert.

Natürlich bietet Weathering with You auch eine sehr schöne Optik und kommt mit vielen tollen Bildern daher, bleibt jedoch im Vergleich zu Your Name tatsächlich auf der Strecke liegen, was jedoch Meckern auf sehr hohem Niveau ist. Der Score ist wieder wunderbar, viele Lieder hängen mir noch im Kopf und ich denke, ich werde noch das ein oder andere Mal den Soundtrack hören! Das Sound-Mixing empfand ich in einigen Szenen als ein wenig merkwürdig – Stichwort Regen – aber nicht wirklich störend und ehrlich gesagt ändert dies auch nur sehr wenig an meiner Meinung. Weathering with You steht Your Name in quasi nichts nach und konnte meine Erwartungen vollstens erfüllen. Der Film ist unfassbar spaßig, charmant und einfach nur toll, weswegen ich ihn jedem Liebhaber von Filmen dieser Art, aber auch eigentlich jedem anderen Menschen, sofort empfehlen würde! Ich kann den Heimkino-Release kaum erwarten!

SEIT DEM 16. JANUAR 2020 IN DEN DEUTSCHEN KINOS