Zwei Elfen-Brüder (Chris Pratt, Tom Holland) im Teenager-Alter wollen nicht glauben, dass es in der Welt keine Magie mehr gibt. Also machen sie sich auf die Suche…

Onward ist ein Film von Pixar und dementsprechend waren meine Erwartungen von Beginn an ein wenig erhöht gewesen. Zwar habe ich auf Letterboxd noch nicht allzu viele Pixar-Filme bewertet, jedoch bin ich mit einigen aufgewachsen und bin mir mitunter deshalb sicher, dass man quasi immer zumindest nette Familienunterhaltung geboten bekommt und genauso verhält es sich eben auch mit Onward.

In einer Welt, in der magische Wesen und Magie existieren, deren Einsatz jedoch mit fortschreitendem technologischem Fortschritt in Vergessenheit geraten ist, machen sich zwei Brüder auf die Suche nach einem magischen Stein, um ihren Vater für kurze Zeit von den Toten zurückzuholen. Der erste Versuch dieser Unternehmung ist gescheitert und endete damit, dass lediglich die untere Körperhälfte herbeigezaubert wurde. Entgegen meinen eigenen Erwartungen funktionieren beide Konzepte hervorragend und wirken keineswegs forciert oder zu aufdringlich. Es ist faszinierend, wie egal sämtliche Körper eigentlich sind und wie sie in einer der unseren in großen Teilen nicht unähnlichen Welt wirken und mit uns bekannten Gegenständen wie Smartphones interagieren. Dazu kommt, dass der Streifen unheimlich viel Spaß macht, bedeutet, er trumpft sowohl mit einer soliden Portion Spannung, als auch einigen spaßigen Ideen und zündenden Witzen auf, was ihn von einigen modernen Animationsfilmen dann doch abhebt (Ja genau, ich schaue genau dich an, The Emoji Movie!). Natürlich gibt es altbekannte Handlungsentwicklungen, wie den kurzzeitigen Disput der beiden Protagonisten und ihrer Wiedervereinigung, sowie einige weitere, aber das macht den Film keineswegs schlechter. Die Laufzeit vergeht wie im Flug und viele Szenen zauberten mir ein Lächeln aufs Gesicht oder gar ein wenig das Wasser in die Augen. Ob es in Zukunft ein Film schafft, mich tatsächlich zum Weinen zu bringen, bleibt abzuwarten… am nächsten kam dem immernoch Good Will Hunting.

Die beiden Hauptcharaktere Ian und Barley sind durchweg sehr charismatisch und auch ihre Beziehung wirkt überaus natürlich, was mit eine der größten Stärken des Films darstellt. Natürlich sind auch einige Charakterentwicklung nicht die außergewöhnlichsten, im großen Ganzen jedoch kann man sich auch darüber eigentlich nicht beklagen, denn welcher Animationsfilm trumpft schon mit gewaltiger Innovation in seinem Handlungsverlauf und der Charakterentwicklung auf (Die Frage darf gerne in den Kommentaren beantwortet werden! Natürlich gibt es dafür Beispiele (wie Your Name.), diese gehören jedoch definitiv zur Minderheit.)? Die deutsche Synchronisation ist wie eigentlich immer sehr gut und es gefiel mir hier besonders, dass man ausnahmsweise Mal nicht irgendwelche Prominenten hat vors Mikrofon zerren müssen, denn besonders im Falle von Sonic The Hedgehog ist mir dies ja vergleichsweise negativ aufgefallen.

Tim hat übrigens seinen eigenen Film-Podcast ‘And In Case I Don’t See Ya’. Schaut doch mal auf Twitter oder Spotify vorbei.

Kommen wir zu guter Letzt zu den audiovisuellen Aspekten von Onward, beginnend mit der Optik. Der Animationsstil ist gewohnt fantastisch und sieht bis ins kleinste Detail nicht weniger als fabelhaft aus. Die Settings spielen wunderbar ineinander und nur wenige Animationsfilme bieten eine so schöne Optik wie dieser hier. Untermalt wird das ganze von einem sehr passenden Score, der innerhalb des Genres zwar nicht wirklich viel neues etabliert, nichtsdestotrotz jedoch die Klassiker routiniert abspielt.

Onward ist ein wunderbarer Animationsfilm mit einer sehr schönen Message, einem tollen Look und charismatischen Charakteren, an dem man im Grund nichts auszusetzen hat, außer, dass er nicht vor Innovation überkocht. Wenn das das größte Manko eines Films ist, dann kann ich damit guten Gewissens leben.

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